Wer putzt eigentlich dem Tod hinterher?
Christian Heistermann ist Tatortreiniger. Ein Beruf mit hoher Ekelgrenze
Von Theresa Müller
Heute auf dem Plan: Tatortreinigung.
In einem Seminarraum in Berlin Mahlsdorf sitzen sechs Jugendliche. Auf ihren T-Shirts wird der Aufdruck Gebäudeservice Heistermann deutlich. Ein Mann betritt den Raum – ihr Ausbilder Christian Heistermann. Nach einem kurzen Hallo startet er eine Präsentation. Blutüberströmte Badewannen, verwahrloste Zimmer mit Müllbergen bis unter die Decke, Maden, die an der Stelle einer abgeklebten Silhouette leben, Weinflaschen, Bierflaschen, Alkohol jeder Art. Es sind Bilder vom Alltag. Bilder, die sich einbrennen. „Die meisten haben sich entweder totgesoffen oder Suizid begangen“, sagt der Lehrer Christian Heistermann.